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Erklärt: Was ist „Googleyness“ und wie es zu Entlassungen beim Technologieriesen führte



Google hat 10 Prozent seines Führungspersonals entlassen, um seine Effizienz zu verbessern und seine Unternehmenskultur, insbesondere das Konzept der „Googleyness“, neu zu definieren. CEO Sundar Pichai gab die Entscheidung während einer unternehmensweiten Besprechung am Mittwoch bekannt und erklärte, dass sich die Kürzungen auf die Positionen Manager, Direktor und Vizepräsident auswirken würden. Während einige Mitarbeiter auf einzelne Mitarbeiterpositionen wechseln, stehen andere vor der vollständigen Streichung ihrer Rolle.

Was ist „Googleyness“?

„Googleyness“ ist ein von Google verwendeter Begriff, der die Eigenschaften und Qualitäten beschreibt, die eine Person für das Unternehmen geeignet machen. Allerdings hat sich die Definition des Wortes im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Ursprünglich handelte es sich um ein weit gefasstes Konzept, mit dem beurteilt wurde, ob ein Kandidat gut zur Google-Kultur passen würde. Historisch gesehen war „Googleyness“ mit Eigenschaften wie intellektueller Bescheidenheit, Trost bei Mehrdeutigkeiten und einem Sinn für Spaß verbunden.

Im Jahr 2017 hat Google seinen Einstellungsprozess durch die Aktualisierung der Definition von „Googleyness“ verfeinert. Zuvor war dieser Begriff nur lose definiert und wurde oft synonym mit „kultureller Eignung“ verwendet, die ein Schlüsselfaktor bei Einstellungsentscheidungen war. Google erkannte jedoch, dass die Gleichsetzung von Googleyness mit kultureller Eignung zu Voreingenommenheit führen und Kandidaten mit ähnlichem Hintergrund oder ähnlichen Perspektiven bevorzugen könnte. Dies könnte zu einem homogenen Arbeitsplatz führen, an dem es an Vielfalt in Bezug auf Rasse, Geschlecht und sozioökonomischen Hintergrund mangelt.

Ziel der Neuausrichtung war es, sich auf Eigenschaften zu konzentrieren, die Einzelpersonen wirklich dabei helfen, in der dynamischen, schnelllebigen Umgebung von Google erfolgreich zu sein. „Googleyness“ beinhaltet laut Laszlo Bock, dem ehemaligen Head of People Operations, Qualitäten wie intellektuelle Bescheidenheit, Sinn für Spaß, Gewissenhaftigkeit, Trost bei Unklarheiten und die Fähigkeit zu lernen und zu wachsen. Es betont Eigenschaften wie Proaktivität, Transparenz, Bescheidenheit und Anpassungsfähigkeit und ermutigt die Mitarbeiter gleichzeitig, mutige Wege in ihrem persönlichen und beruflichen Leben einzuschlagen.

Nun hat CEO Sundar Pichai diese Woche bei einem Treffen mit allen Beteiligten die Definition klargestellt und erklärt, dass sie zu weit gefasst sei und einer Verfeinerung bedürfe. Laut Herrn Pichai konzentriert sich „Googleyness“ nun darauf, „Mission First“ zu sein, die Unternehmensziele zu priorisieren und bei der Entscheidungsfindung sowohl „mutig als auch verantwortungsbewusst“ zu sein. Dazu gehören Berichten zufolge auch Qualitäten wie „Scrappy“ (einfallsreich) zu bleiben und Spaß an der Arbeit zu haben sowie Teamarbeit und Wir-Gefühl zu betonen, zusammengefasst unter dem Motto „Team Google“.

Diese Änderungen stehen im Einklang mit den laufenden Bemühungen von Google zur Umstrukturierung der Belegschaft, zu denen die Entlassungen vom 19. Dezember und frühere Stellenkürzungen in den globalen Werbe- und Cloud-Einheiten des Unternehmens gehören. Die Entlassungen sind Teil der umfassenderen Strategie von Google, im sich schnell entwickelnden KI-Sektor wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Unternehmen führt Gemini 2.0 ein, ein KI-Modell, das Innovationen in der Technologiebranche vorantreiben soll.


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