Predator-Dreadlocks sind keine Haare – hier erfahren Sie, was sie wirklich bewirken
Der ursprüngliche Entwurf für die Kreatur in John McTiernans Actionfilm „Predator“ aus dem Jahr 1987 war zunächst dürrer und tierischer. Es war größer und hatte riesige gelbe Augen und einen pferdeschädelähnlichen Kopf. Unterhaltsames Wissenswertes: Jean-Claude Van Damme war der ursprüngliche Stunt-Darsteller, der angeheuert wurde, um die spindeldürre Version des Predators zu spielen. Weitere lustige Kleinigkeiten: In der Fortsetzung „The Predator“ läuft während einer Halloween-Nacht-Sequenz ein kleiner Junge mit dem Original-Predator als Kostüm an der Kamera vorbei.
Der letztendliche Entwurf für den Predator – in der Überlieferung des erweiterten Universums Yautja genannt – war weitaus humanoider. Der Predator war ein großer Mann mit einem muskulösen, männlichen Körperbau. Es hatte lange Krallen, eine haifischartige Haut und war mit High-Tech-Ausrüstung für die Alien-Jagd ausgestattet. Während des größten Teils von „Predator“ trug es eine Maske, nahm diese aber schließlich ab und enthüllte ein krabbenartiges Gesicht, böse Augen und einen unbestreitbar vulvären Mund mit Reißzähnen. Das Vaginalgesicht des Raubtiers steht im Einklang mit der insgesamt satirischen Darstellung übertriebener, cartoonhafter Männlichkeit im Film. Das Design war auffällig genug, um es in sechs weitere Filme zu übertragen, ganz zu schweigen von einer breiten Palette zusätzlicher „Predator“-Medien, darunter Videospiele, Comics, Bücher und Spielzeugreihen.
Am auffälligsten war, dass der Predator Dreadlocks trug, die dramatisch herumwirbelten, wenn er den Kopf drehte. Die Dreadlocks hatten sogar kleine Ringe und Armreifen und sahen ziemlich knallhart aus. Jeder Predator scheint seine Haare auf die gleiche Art und Weise zu tragen.
Das riesige Meer an Überlieferungen aus dem erweiterten „Predator“-Universum zeigt jedoch, dass es sich bei diesen Locs überhaupt nicht um Haare handelt. Wenn man sich eingehend mit den vielen „Predator“-Comics befasst, wird man feststellen, dass es sich bei diesen Schädelranken tatsächlich um komplexe Sinnesorgane handelt, die einem Yautja bei seinem Gleichgewicht und seinen Reflexen helfen.
Die Dreadlocks des Predators sind eigentlich eine Reihe komplexer Sinnesorgane
In Brian McDonalds Comic „Predator: Strange Roux“ aus dem Jahr 1996 wurde eines der Titelgeschöpfe bei der Jagd auf Menschen in den Sümpfen im Süden Louisianas von einem örtlichen Fallensteller in den Kopf geschossen. Durch die Schrotflinte wurden ihm mehrere „Haare“ abgerissen, und sie begannen tatsächlich zu bluten. Dies war ein positiver, halbkanonischer Beweis dafür, dass die Schädelranken des Predators definitiv keine Haare waren, sondern eine Reihe knochenloser Vorsprünge am Kopf der Kreatur. Später in diesem Buch erwischt ein Fallensteller den Predator, indem er ihn in Treibsand lockt, tötet … und daraus einen Eintopf macht. Es scheint, dass Raubtiere essbar sind.
Die tatsächliche biologische Funktion der Yautja-Ranken wurde jedoch erst im Roman „Predator: South China Sea“ von Jeff VanderMeer aus dem Jahr 2008 explizit dargelegt. In diesem Roman wurde schließlich klargestellt, dass die Ranken einem Raubtier einen verbesserten sensorischen Input lieferten und ihm einen besseren Gleichgewichtssinn als einem Menschen verliehen. Anscheinend vermittelten sie den Außerirdischen auch eine Art „Spinnensinn“-Effekt, da sie auch die Reflexe einer Kreatur verbesserten. Die in „South China Sea“ dargelegte Einbildung erklärte auch, warum einem inhaftierten Yautja im Videospiel „Predator: Concrete Jungle“ aus dem Jahr 2005 die Ranken entfernt wurden.
Da die Predators ihre Ranken mit Armreifen und Ringen schmücken, haben ihre „Dreadlocks“ in ihrer Kultur eindeutig auch einen ästhetischen Aspekt. Vielleicht genauso, wie man sich die Nase durchbohren könnte. In David Bischoffs Roman „Aliens vs. Predator: Hunter’s Planet“ aus dem Jahr 1994 gerät ein Mensch namens Machiko Noguchi in ein Rudel Raubtiere und wird ein Verbündeter. Um besser dazuzupassen, ließ sie ihr Haar so wachsen, dass es wie die Ranken eines Raubtiers aussah. Als sie im Roman abgeschnitten werden, beklagt Machiko, dass die männlichen Predators sie nicht so attraktiv finden werden. Es scheint, dass lange Ranken für die Yautja-Yobbos als schön gelten.
Wofür Stan Winston die Predator-Dreadlocks entworfen hat
Der Predator wurde vom meisterhaften Kreaturendesigner Stan Winston entworfen, der auch Monster und Roboter für „Der Terminator“, „Jurassic Park“, „Aliens“, „Das Ding“, „Edward mit den Scherenhänden“ und Hunderte andere geschaffen hat. Er gewann vier Oscar-Preise für SFX und Make-up. In Interviews, die auf den „Predator“-DVDs enthalten waren, verriet Winston, dass die „Dreadlocks“ als Stacheln gedacht waren, vielleicht wie ein Stachelschwein. Über das Wort „Federkiele“ hinaus machte er keine weiteren Details, aber seine Verwendung des Wortes impliziert, dass Winston die Dreadlocks haarähnlicher und vielleicht sogar abnehmbar haben wollte. Es war nicht Winston, der meinte, es sollten blutgefüllte Sinnesorgane sein.
Lustiges Wissenswertes: Als der Yuatja in „Predator“ seine Tarnvorrichtung aktivierte, erkennt man bei genauem Hinsehen, dass seine Dreadlocks nicht Teil seiner schimmernden Silhouette sind. Dies geschah, weil die Anwendung des Unsichtbarkeitseffekts auf den Haaren für das SFX-Team zu kompliziert war. Sie beschlossen, das Problem zu umgehen, indem sie für Unsichtbarkeitsaufnahmen einfach die Haare entfernten. Es ist in Ordnung, weil es kaum wahrnehmbar ist.
Weitere Einblicke in das „Predator“-Franchise offenbaren weitere Details. Beispielsweise sind die meisten Deadlocks schwarz, aber einige Predators hatten auch blaue oder rote. Ältere Raubtiere scheinen grau zu werden. Im Spielfilm „AVPR: Aliens vs. Predator – Requiem“ wird einem Predator ein xenomorphes Ei implantiert, und der daraus resultierende Nachwuchs ist eine Kombination aus Alien und Predator … mit Dreadlocks. Das war ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass die „Haare“ ein fleischiger Teil des Kopfes des Monsters waren.