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Jan Frodeno’s Abschiedsvorstellung bei der Ironman-WM in Nizza

Jan Frodeno ist zweifellos der größte Triathlet aller Zeiten. Mit seinem letzten Auftritt bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza am kommenden Sonntag strebt der 42-Jährige nach seinem vierten Weltmeistertitel – ein möglicher Höhepunkt in einer beeindruckenden Karriere, die von Höhen und Tiefen geprägt ist.

Frodeno, oft als „GOAT“ (Greatest of all time) bezeichnet, hat den Triathlon-Sport in Deutschland und weltweit geprägt wie kein anderer. Ähnlich wie Sportlegenden wie Michael Jordan im Basketball, Wayne Gretzky im Eishockey und Tom Brady im American Football hat Frodeno seinen Sport neu definiert und populär gemacht.

Geboren am 18. August 1981 in Köln, verbrachte Frodeno seine Kindheit in Südafrika. Seine sportliche Laufbahn begann als Schwimmer und Rettungsschwimmer, bevor er sich dem Triathlon widmete. Sein außergewöhnliches Talent führte ihn zum Olympiastützpunkt in Saarbrücken, wo er ideale Trainingsbedingungen vorfand und seinen Körper mit perfekten Hebelverhältnissen formte (1,94 Meter bei 75 Kilogramm).

Der Durchbruch erfolgte 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking, als Frodeno sich einen Tag nach seinem 27. Geburtstag zum Olympiasieger krönte. Seine taktische Meisterleistung und der erste deutsche Triathlon-Olympiasieg machten ihn schlagartig berühmt. Kurz darauf begann seine Beziehung zu Emma Snowsill, die ebenfalls eine Triathletin ist, und sie haben heute zwei Kinder und leben größtenteils in Andorra.

Mit dem Olympiasieg begann „The Frodo takes it all!“ und Frodeno setzte seinen Siegeszug fort, insbesondere nach seinem Wechsel zur Langdistanz, der Königsklasse des Triathlons. Er gewann dreimal die Weltmeisterschaft auf Hawaii, dreimal die Europameisterschaft in Frankfurt, zwei Weltmeistertitel über die Halbdistanz 70.3, die Challenge Roth und stellte zwei Weltbestzeiten auf. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Titel Sportler des Jahres 2015 und der Laureus World Sports Award als erster Triathlet überhaupt, folgten.

Dennoch blieb Frodeno nicht von Verletzungen und Rückschlägen verschont. Er kämpfte mit Burn-Out, Hüftproblemen nach einem schweren Radsturz und einem Teilriss der Achillessehne. Diese Herausforderungen verzögerten seinen geplanten Abschied von der Triathlonbühne, der nun 2023 in Nizza stattfinden soll.

Für Frodeno wird das Rennen in Nizza eine besondere Herausforderung und er empfindet „Respekt, etwas Angst, auch Vorfreude“. Sein Motto, das er von Muhammad Ali übernommen hat, wird ihm dabei helfen: „Wenn mein Kopf es sich ausdenken kann, wenn mein Herz daran glauben kann – dann kann ich es auch erreichen.“ Es bleibt abzuwarten, ob dieser Ausnahmeathlet seinen letzten Auftritt mit einem weiteren WM-Titel krönen kann und somit seine beeindruckende Karriere in einem triumphalen Finale abschließt.

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